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  • AutorenbildAnna Maria Kurz

Welche Kommentare schreiben Mitarbeitende und wie gehe ich damit um?

Aktualisiert: 18. Dez. 2023

Mitarbeiterumfragen sind leicht und schnell zu beantworten, wenn es sich um geschlossene Fragen, also Fragen mit einer vorgegebenen Auswahl an Antworten, handelt. Manchmal reicht dieses Format nicht aus. Dann brauchen Mitarbeitende über die konkreten Fragen hinaus die Möglichkeit, um Verbesserungsvorschläge, Probleme, Wünsche oder positive wie negative Kritik zu äußern.


Dafür steht ihnen bei kibun.io das freie Textfeld für Kommentare und Anregungen zur Verfügung.



Anonymes Feedback von Mitarbeitenden an das Management

Die Kommentare sind anonym. Dadurch erhält das Management ehrliches Feedback zu verschiedensten technischen, organisatorischen wie die Führung betreffenden Themen und kann direkt agieren.


Die Mitarbeitenden wiederum können Lob und Kritik äußern ohne Auswirkung auf ihren Berufsalltag befürchten zu müssen.


Teilweise schreiben die Mitarbeitenden auch ihren Namen in der Notiz, damit das Management bei Rückfragen explizit auf sie zugehen kann.


Welche Art von Kommentaren habe ich zu erwarten?

Die Kommentare können jegliche Themen enthalten, die den Mitarbeitenden auf der Seele brennen. Feedback zu neuen Prozessen sind genauso dabei, wie Kritik, dass sich manche Probleme immer noch nicht gelöst haben.


Neben all der Vielfältigkeit und Individualität der Rückmeldungen, lassen sich zwei große Kategorien ausmachen, die das Management unterschiedlich verarbeiten sollte.


Quick Wins

Der Großteil der Kommentare sind ganz konkrete Anregungen, die aus Unternehmenssicht leicht angegangen werden können, da sie weder viel Zeit, Geld noch Aufwand benötigen. Dass das Management auf diese Verbesserungsvorschläge reagiert, ist ein ganz wichtiges Signal an die Mitarbeitenden. Denn dadurch zeigt sich: Wir hören euch zu. Wir nehmen eure Wünsche ernst. Wir setzen uns dafür ein, dass diese auch realisiert werden.


Hier einige echte Beispiele:

  • Mehr Arbeitskleidung, Schuhe und T-Shirts. 1 Set im Jahr ist zu wenig.

  • Teile vom Lager nicht in die Werkstatt stellen und dort lagern!

  • Es wäre schön, ein schwarzes Brett zu haben. Es gibt immer jemanden, der etwas verkauft oder sucht....

  • Es wäre super, wenn wir eine Sitzgelegenheit im Außenbereich erhalten würden.

  • Es kommen monatlich einige hundert Rechnungen, welche alle händisch verbucht werden müssen. Möglichkeit prüfen, ob diese anhand einer Excel-Liste automatisch verbucht werden können.

  • Die Signatur der E-Mail könnte verbessert werden, da sie im Vergleich zu anderen Unternehmen weniger professionell wirkt.


Manchmal kommt auch einfach Lob und Bestätigung:

  • Wenn man aus dem Urlaub zurückkommt und der Schreibtisch am ersten Tag nicht überquillt, hat man sehr tolle Kollegen :)

  • Teamevent in der Kletterhalle war super - mit Kollegen abseits der Arbeit Zeit zu verbringen :D

  • Das Projekt XXX ist interessant, und es gibt spannende Vorschläge von Anbietern zu neuen Technologien und Sicherheit


Tiefer gehende Anregungen

Die zweite große Kategorie der Kommentare betrifft tiefer greifende Strukturen und Prozesse im Unternehmen oder die (Führungs-)Kultur und das Miteinander. Gerade bei diesen Themen ist es sehr wertvoll, dass die Mitarbeitenden Feedback geben. Denn bleiben Dissonanzen und Missstände in diesen Bereichen unentdeckt und erhalten nicht die nötige Aufmerksamkeit, wirkt sich das negativ auf den Unternehmenserfolg aus.


Diese Themen können nicht sofort bearbeitet werden bzw. bedürfen eines stringenten und strategischen Vorgehens von Management und Führungsteam. Auch die Ergebnisse von abgeleiteten Maßnahmen werden nicht sofort sichtbar, sondern sind eher langfristig ausgelegt.


TIPP:

Gerade weil die Veränderung nicht sofort sichtbar ist, gilt es an die Mitarbeitenden zu kommunizieren, dass die Anregungen nicht im Sande verlaufen, sondern bereits Lösungen erarbeitet werden.


Einige Beispiele für solche Kommentare:

  • Die Kommunikation zwischen den Abteilungen funktioniert nicht, es scheint manchmal so als ob wir in verschiedenen Unternehmen arbeiten würden.

  • Keine Beförderungspolitik ersichtlich.

  • Es fehlt ein jährliches persönliches Mitarbeitergespräch!

  • Es sollte mehr Unterstützung von Seiten der Vorgesetzten kommen.

  • Die Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen könnte manchmal weniger Konkurrenzdenken und mehr gesamtunternehmerisches Denken haben.

  • Gut arbeitende und willige Mitarbeiter, werden zu wenig bis gar nicht gefördert.

  • Vorschläge zur Verbesserung oder Erleichterung der Arbeit werden nur von "bevorzugten" Mitarbeitern entgegengenommen. Der Rest wird nicht angehört und in eine Schublade gesteckt.

Die unliebsamen Kommentare

Ab und an kann es auch vorkommen, dass die Anonymität genutzt wird, um zu schimpfen und zu beleidigen. Auch dafür sollte man vorbereitet sein. Dabei geht es allerdings um die persönliche Haltung und nötige Objektivität, um jeden Kommentar zu beurteilen.


Auch wenn eine derartige Äußerung und der Umgang, der dahintersteckt, nicht wünschenswert ist und verbessert werden sollte, kann ein solcher Kommentar für den Verfasser eine kurzfristig positive Wirkung erzielen. Denn es wird durch dieses freie Textfeld ein “Ventil” geboten, um aufgestauten Stress oder Ärger Luft zu machen. Das steigert kurzfristig die Stimmung. Natürlich ist individuell zu bewerten, wie häufig solche Kommentare sind und wie man damit umgehen möchte.


Bei Fragen und Zweifeln zur Analyse und Interpretation der Kommentare kann Unterstützung bei den Innovation Architects angefragt werden.


Die Innovation Architects sind freie Coaches, Trainer und Berater, die sich im Kibun-Netzwerk zusammengeschlossen haben, um Unternehmen und die Menschen im Unternehmen mit Kibun wirksam und erfolgreich zu begleiten.






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