In der heutigen Arbeitswelt, in der die Relevanz von Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung ständig zunimmt, stehen HR-Manager:innen vor der Herausforderung, die Geschäftsführung von der Wichtigkeit von Investitionen in das Personal zu überzeugen. Doch wie gelingt es, dieses "weiche" Thema so zu präsentieren, dass es die Aufmerksamkeit der Geschäftsführung findet und tatsächlich umgesetzt wird? Dieser Blogbeitrag liefert wertvolle Einblicke und Argumente, um Unterstützung auf Führungsebene zu gewinnen.
Bild von Ronald Carreño auf Pixabay
Emotionale Bindung schafft langfristige Zusammenarbeit
Ein entscheidendes Argument für Investitionen in die Mitarbeiter:innen ist die emotionale Bindung an das Unternehmen. Der Gallup Engagement Index 2022 Deutschland ergab, dass 87 Prozent der Arbeitnehmer:innen eine geringe oder keine emotionale Bindung zu ihrem Arbeitgeber haben.
Um sich das Ausmaß bewusst zu machen, ist zu empfehlen, diese Zahlen nicht abstrakt zu belassen. Um sie greifbar zu machen, sollten diese Erkenntnisse auf die eigene Organisation übertragen werden. Ein Beispiel: In einem Betrieb mit 50 Mitarbeitenden fühlen sich weniger als 7 Personen mit dem Unternehmen verbunden. Diese alarmierende Zahl verdeutlicht, dass ein drängendes Problem vorliegt und Handlungsbedarf besteht.
Drohender Personalverlust verschärft die Situation
Eine weitere besorgniserregende Statistik aus der Gallup-Umfrage zeigt, dass 45 Prozent der Arbeitnehmer:innen nicht sicher sind, ob sie in einem Jahr noch im Unternehmen sein werden. Diese Planungsunsicherheit kann langfristig den Erfolg des Unternehmens beeinträchtigen.
Wenn 45 Prozent der leistungsstärksten Mitarbeiter:innen das Unternehmen verlassen, hat dies dramatische Folgen. Dieses Szenario unterstreicht die dringende Notwendigkeit, in die Bindung und das Engagement der Mitarbeiter:innen zu investieren.
Führungskräfte spielen eine entscheidende Rolle
Ein weiterer entscheidender Faktor für die Zufriedenheit ist die Beziehung zu den Vorgesetzten. Lediglich 25 Prozent der Befragten sind äußerst zufrieden mit ihren direkten Vorgesetzten. Dies verdeutlicht, dass die Qualität der Führung einen unmittelbaren Einfluss auf die Mitarbeiterzufriedenheit hat.
Die Frage ist, ob sich die Führungskräfte als reine Manager oder als Führungspersönlichkeiten verstehen. Das sollte man sich im Management-Team selbstkritisch fragen, da die Art der Führung erheblichen Einfluss auf die emotionale Bindung der Mitarbeiter:innen haben kann.
Den Fokus der Geschäftsführung gewinnen
Nachdem wir die dringende Notwendigkeit von Investitionen in Mitarbeitende verdeutlicht haben, stellt sich die Frage, wie die Geschäftsführung überzeugt werden kann, diesen Fokus zu unterstützen und Budget und Ressourcen zur Verfügung zu stellen. Hier sind einige Schlüsselstrategien:
Nutzung von Zahlen und Fakten: Die Verwendung konkreter Daten und Statistiken hilft dabei, die Geschäftsführung von der Dringlichkeit des Themas zu überzeugen. Der Einfluss von Mitarbeiterzufriedenheit auf den Unternehmenserfolg sollte nachvollziehbar dargestellt werden.
Verknüpfung von Mitarbeiterbindung mit Unternehmenszielen: Eine gesteigerte Bindung unterstützt die Erreichung der Unternehmensziele. Dies kann sich beispielsweise in Form von gesteigerter Produktivität, niedrigerer Fluktuationsrate und besserem Kundenservice auswirken.
Best-Practice-Beispiele: Die Verwendung konkreter Beispiele erfolgreicher Unternehmen hilft dem Verständnis der Geschäftsführung. Dies zeigt, dass bewährte Methoden bereits existieren.
Langfristige Auswirkungen verdeutlichen: Aufzuzeigen, wie ganzheitliche Investitionen in Mitarbeiter:innen nicht nur kurzfristige Ergebnisse, sondern auch langfristige Wettbewerbsvorteile und Stabilität für das Unternehmen schaffen, zeigt eine erstrebenswerte Perspektive.
Kommunikation des Return on Investment (ROI): Auch finanziell darstellen, wie sich Investitionen in die Mitarbeitenden auf den ROI auswirken können, beispielsweise durch gesteigerten Umsatz, niedrigere Rekrutierungskosten und ein positives Image auf dem Arbeitsmarkt.
Zusammengefasst
Investitionen in Mitarbeiterzufriedenheit und Organisationsentwicklung sind keine Option, sondern eine Notwendigkeit. Die Zahlen sprechen für sich, und es liegt in der Verantwortung von HR-Manager:innen, die Geschäftsführung davon zu überzeugen, dass diese Investitionen langfristig den Erfolg des Unternehmens sichern. Die Nutzung von Daten, Fakten und klaren Argumenten ermöglichen eine effektive Vermittlung der Botschaft. Dabei geht es nicht nur um Zahlen, sondern auch um die Menschen, die das Unternehmen ausmachen. Mitarbeiterzufriedenheit ist der Schlüssel zur erfolgreichen Zukunft des Unternehmens.
Die Inhalte dieses Blogbeitrags sind eine kurze Zusammenfassung aus Teilen des letzten gleichnamigen Webinars mit Franz Neumeyer und Hans-Jürgen Seidl. Vielen Dank für euren wertvollen Input!
Wenn du mehr wissen willst, schreib uns an info@kibun.io und wir schicken dir die Aufzeichnung.
